Die realkapital Mittelstand KGaA sorgt für die Entwicklung des Mittelstand
Breitbandige Diversifikation
Die realkapital Mittelstand KGaA fördert, finanziert und verbindet den regionalen Mittelstand
Ihre Mission ist eine große, immens wichtige. Nichts weniger als die sichere Unterstützung, vielfältige Erhaltung und zukünftige Ausrichtung des regionalen Mittelstands hat sich die realkapital Mittelstand KGaA zur Aufgabe gemacht. Die innovative Braunschweiger Beteiligungsgesellschaft verbindet die Interessen von abgebenden Unternehmern, Nachfolgenden und Kapitalanlegern. Zudem realisiert und finanziert sie Übernahmen, bündelt Ressourcen und Kompetenzen – steht als ständiger Sparringspartner und verlässlicher Mitunternehmer bereit. Wir sprachen mit Torsten Lucas und Nikolaus Lange den persönlich haftenden Gründungsgesellschafter der realkapital Mittelstand KGaA, sowie Andreas Schramm, der seit 2023 Mitglied der Geschäftsleitung ist.
Herr Lange, Herr Lucas und Herr Schramm, die wirtschaftliche und weltpolitische Lage bleibt weiter angespannt. Wie hat der deutsche Mittelstand das Jahr 2023 bewältigt?
Torsten Lucas: „Sehr divers. Wir haben inzwischen zwölf Beteiligungen bei uns, die wir geclustert haben. Da sind einerseits industrie- und produktionsnahe Unternehmen, andererseits dienstleistungs- und handwerksorientierte Unternehmen und natürlich der Handel – sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich. Man bemerkt in den Bereichen, wo ein Endkundengeschäft vorhanden ist, einen Nachfragerückgang, eine spürbare Konsumzurückhaltung. -. Nicht nur wegen geringer Nachfrage, sondern auch gestiegene Rohstoff- und Energiepreise führen zu Belastung. Wir sehen die Herausforderungen auch in unserer Gruppe durchaus durchschlagen.“
Wie wirken Sie diesen Schwierigkeiten entgegen? Was sind die positiven Entwicklungen?
Nikolaus Lange: „Mit unserer Strategie der breitbandigen Diversifikation gleichen wir Schwächen auf der einen Seite idealerweise mit Stärken auf der anderen Seite aus. Also gerade da, wo wir B2B-Geschäfte haben. Im Handel zum Beispiel mit der Firma Switch GmbH, die LED-Beleuchtungssysteme für Aufzugsschächte anbietet. Oder die MARX IT Service GmbH, die IT- und Kassenlösungen für Baumärkte, Baustoffhandel, Getränkemärkte, usw. im gesamten deutschsprachigen Europa (D/A/CH/L) bereitstellt. Diese Unternehmen sind sehr unbeschadet durch das schwierige Jahr 2023 durchgekommen.“
Andreas Schramm: „Bei kleinen und mittleren Unternehmen merkt man auch bei uns im Portfolio, dass diese anpassungsfähiger sind, schneller reagieren und bestimmte Dinge umsetzen können. Die Krisenfestigkeit im Mittelstand ist weiterhin da, wobei natürlich auch die Kapitaldecken in der Vergangenheit immer kleiner geworden sind, um finanzielle Puffer zu haben. Da merkt man, dass die Reserven etwas kleiner werden.“
Torsten Lucas: „Ich glaube, der Erfolg hängt wirklich an den Leuten, die ein Unternehmen steuern. Wer auf Veränderungen schnell und gut reagiert und agiert, der findet immer Wege aus der Krise.
Wichtig für uns ist es, dass wir dem jeweiligen Geschäftsführer gut zuhören, anstatt reinzureden. Was wir nicht wollen, ist zu sagen wie er seinen Job zu machen hat. Wir wollen helfen, wo Knowhow gebraucht wird, wo vielleicht mal ein Rat oder ein Schulterklopfer nötig ist. Aber wir wollen ihm nicht seine Aufgaben wegnehmen.“
Sie hatten Rekordjahre bei Ihren Beteiligungen, waren in der Vergangenheit auch bei den Erträgen verwöhnt, aber ganz realistisch, dass es 2023 nicht so gut weitergehen kann. Sind Sie trotzdem noch zufrieden mit dem, wie es verlaufen ist, oder waren die Ansprüche deutlich höher?
Torsten Lucas: „Die wirtschaftliche Abschwächung haben wir schon im Jahr 2022 erlebt. Das hat sich ein bisschen durchgezogen – ganz Deutschland steckt in einer Depression. So richtig viel geht momentan nicht voran, aber wir sind für uns zufrieden. Wir haben andere Ansprüche, aber dafür sind wir aktuell in einer Rezession, befinden uns in den Ausläufern der Krisen, die ich eben erwähnt hatte. Die realkapital Mittelstand KGaA ist in diesem Jahr um zwei Unternehmen gewachsen. Das heißt, unser Thema wird immer stabiler und deswegen auch immer spanender für Investoren. Mit der Struktur unserer Gruppe sind wir sehr zufrieden, das hat Wachstumspotenzial. Unser Ziel ist es, auch in Summe, also im Portfolio, eine gute Entwicklung zu haben. Wir sind optimistisch für das nächste Jahr.“
Im Jahr 2023 sind die Unternehmen MHD GmbH aus Salzgitter und Wolfenbüttel sowie velocity aus Braunschweig zu ihrem Portfolio dazu gekommen.
Andreas Schramm: „Ja, MHD ist ein ganz unabhängiges Unternehmen mit eigenem renditestarken Wertschöpfungsansatz und velocity bereichert unseren Fahrradengagement. Wir haben in Wernigerode schon die Firma BadBikes letztes Jahr hinzugenommen. Um in diesem Segment noch ein Stück stärkeren Marktzugang Richtung Braunschweig zu haben, und auch das Thema Leasingmodelle zu bündeln, machte es Sinn für uns, diese beiden Firmen zu kombinieren. Es sind Komplementäre von ihrem Portfolio und von ihren Positionierungen her.“
Einer ihrer Vorteile ist auch, dass Sie mit ihren Beteiligungen nicht kurzfristig, sondern immer langfristig planen.
Nikolaus Lange: „Genau, das ist unsere Philosophie: Wenn es mal schwierig wird, dann rennen wir nicht weg, sondern dann gehen wir da rein, um es eben in Ordnung zu bringen. Das ist auch unser Versprechen den abgebenden Unternehmern gegenüber, dass wir ihr Lebenswerk respektieren, in Ehren halten und für die Zukunft weiterentwickeln.“
Sie haben ein einmaliges Geschäftsmodell. Warum werden Sie nicht von anderen Mitbewerbern kopiert?
Torsten Lucas: „Die Idee, dass man Mittelständler in der Nachfolgesituation übernimmt, hat der ein oder andere Mitbewerber durchaus als Marktchance erkannt. Insbesondere weil hier auch die Kaufpreisfaktoren für Investoren, typischerweise vorteilhaft sind. Der Punkt ist aber, man muss es am Markt halten können, es reicht ja nicht, das Unternehmen nur zu kaufen. Es ist nun mal anders als bei einem Mehrfamilienhaus: Das kauft man, Mietverträge laufen weiter, vielleicht muss man mal einen Hausmeister oder Dachdecker hinschicken. Wir bei realkapital haben aber schon mit der Hege und Pflege dieser Unternehmen, der Weiterentwicklung und der Bildung von Synergien richtig was zu tun. Dann wollen wir noch einen Mehrwert draufsetzen, indem wir auch noch unsere Shared-Services anbieten. Das ist eine Professionalisierung, wie sie in der Größenordnung normalerweise nicht gegeben ist.“
Nikolaus Lange: „Tatsächlich bedarf es nicht nur Geld, sondern ebenso viel Knowhow, wie man Unternehmen führt und weiterentwickelt. Es wäre sogar schön, wenn unser Modell kopiert wird, da beispielsweise dieses Nachfolge-Problem, was wir in der Region haben – aktuell kommen auf einen interessierten Nachfolger fünf abzugebende Unternehmen –, ganz Deutschland betrifft. Wir würden das unterstützen. Was man dabei noch herausheben kann, ist, dass es eine Menge Möglichkeiten gibt sich am Mittelstand zu beteiligen. Wir sind ja nicht nur finanziell, sondern auch strategisch und operativ engagiert. Wir wollen den jungen Menschen, die Lust haben unternehmerisch, tätig zu werden, den Weg möglichst leicht machen. Mit einem „Großer-Bruder-Konzept“. Damit man eben nicht allein dasteht. Ich glaube, dies ist gerade in kleinen Unternehmen, wo nicht alles durchstrukturiert ist, sehr hilfreich. Weil man quasi jemanden hat, der beim „Aufräumen“ oder eben auch beim Anpacken hilft. Da ist man dann auch mal an der Schaufel oder am Besen mit dabei – und das ist nicht jedermanns Sache.“
Was macht Ihnen am meisten Spaß an ihrem Job?
Andreas Schramm: „. Dass wir uns nicht nur an Firmen beteiligen, sondern damit eben auch etwas bewirken und konkret Probleme lösen.“
Torsten Lucas: „Man rennt überall offene Türen ein. Und wir nehmen niemanden irgendwas weg. Ganz im Gegenteil: Wir hinterlassen im Grunde nur Gewinner. Wir sorgen bei dem Verkäufer dafür, dass sein Unternehmen in gute Hände kommt. Dem Nachfolger finanzieren wir seinen Einstieg in die Selbstständigkeit. Das Unternehmen versorgen wir mit moderneren Methoden, als es vielleicht bei dem einen oder anderen traditionell geprägten Geschäftsführer in der Vergangenheit der Fall war. Auf jeden Fall geben wir ihm eine Zukunft. Kapitalanleger haben eine vernünftige Kapitalanlage und für die Region leisten wir einen Beitrag, damit die Wirtschaftsstruktur und die Vielfalt im Mittelstand erhalten bleibt und zugleich weiterentwickelt wird.“
realkapital Mittelstand KGaA
Eiermarkt 1
38100 Braunschweig
www.realkapital-mittelstand.de
Persönlich haftende Gesellschafter: Torsten Lucas und Nikolaus Lange