Zum Hauptinhalt springen

Nachhaltig Geld anlegen – Regulatorische Notwendigkeit oder Investment mit Weitblick?

Erstellt von Fabien Tronnier | | Finance

Bei der Geldanlage bestand seit jeher das sogenannte „magische Dreieck“ der untereinander konkurrierenden Ziele Rendite, Liquidität und Risikobereitschaft/Sicherheit, die es bei der Auswahl des Investments gegeneinander aufzuwägen galt. Mit der Einführung der verpflichtenden Nachhaltigkeitspräferenzabfrage seit dem 2. August 2022, wird diese Trinität durch einen vierten Aspekt erweitert: die Nachhaltigkeit.

„Der Gesetzgeber verlangt seit dem 2. August, dass auch das Thema Nachhaltigkeit in der Kundenberatung berücksichtigt wird. Für uns als Volksbank BraWo war dies schon lange gelebte Praxis. Dabei werden die Kunden nach ihrer individuellen Präferenz in Bezug auf Nachhaltigkeit gefragt. Der Hintergrund ist, die Kapitalströme bei der Geldanlage stärker in Richtung nachhaltiger Investitionen zu leiten und diese auch zukünftig zu fokussieren“, fasst Michael Pannwitz zusammen.

Angebot nachhaltiger Produkte steigt

Wir funktioniert das? In jedem Beratungsgespräch zum Thema Geldanlage wird den Kunden die Frage gestellt, wie nachhaltig das Investment aufgestellt sein soll. Dies erfolgt in jedem Beratungsgespräch für jeder Anlageentscheidung neu, das heißt die Kunden können sich in jeder Beratung individuell entscheiden, wie nachhaltig die bestimmte Anlage aufgestellt sein soll. Unterschieden wird dabei in drei Abstufungen:

  • Ausschlusskriterien (PAI’s): Kapitalmarktanlagen, die nachhaltigkeitsschädliche Investitionen ausschließen;
  • Offenlegungsverordnung: Kapitalmarktanlagen, die einen positiven Beitrag zu einem Nachhaltigkeitskriterium als Ziel formuliert haben und / oder
  • Taxonomie: Kapitalmarktanlagen, deren Wirtschaftsaktivitäten einen wesentlichen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.

„Je stärker die nachhaltige Präferenz der Kunden ist, desto kleiner ist zurzeit noch das Produktangebot. Denn häufig sind bereits schon Titel mit einem nachhaltigen Ansatz im Portfolio, aber: eine vollständige Ausrichtung auf Nachhaltigkeit ist bis jetzt noch schwer möglich. Hier entwickelt sich der Markt aber weiter, sodass in Zukunft die Auswahl nachhaltig zertifizierter Produkte immer mehr steigen wird. Denn klar ist, nachhaltige Geldanlage und Rendite schließen sich keineswegs aus. Im Gegenteil: Auf lange Sicht werden Unternehmen sich des Themas annehmen müssen und damit steigt der Fokus der nachhaltigen Anlagen“, blickt Pannwitz optimistisch auf die Entwicklung des Marktes.  

Zurück
(c) AdobeStock/Romolo Taviani
Michael Pannwitz über die Lage an den Märkten und die Nachhaltigkeitspräferenzabfrage.
Michael Pannwitz