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Millionen von Setzlingen für den Mischwald von morgen

Harz | | Sozial

101.342 Bäume, die auf einer Fläche von rund 35 Hektar wiederaufgeforstet werden – das ist die enorme Zahl von kleinen Bäumchen, die im United Kids Foundations Wald im Harzer Kellwassertal nahe dem Altenauer Ortsteil Torfhaus zusammengekommen ist und nach und nach gepflanzt werden. Und wie steht es um den Zustand des Waldes allgemein? Die Niedersächsischen Landesforsten, Kooperationspartner und verantwortlich für die Umsetzung der Wiederaufforstung, berichten. 

Im April endete die Pflanzsaison, die im Herbst 2024 begonnen hatte, und in der die Niedersächsischen Landesforsten abermals über sechs Millionen kleine Setzlinge in den Waldboden gepflanzt haben. Viele der selten höher als einen Meter großen Setzlinge von Buche, Eiche, Douglasie, Lärche und vieler anderer Arten haben abermals ihren Weg in den Harz gefunden. „Die Bedingungen hätten wir uns zum Pflanzen nicht besser wünschen können. Der Waldboden war feucht, selten gefroren oder von Schnee bedeckt, sodass fast die ganze Saison über gepflanzt werden konnte“, blickt Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, zurück. 

Tiefe Wurzeln gegen die Trockenheit

Anlass zur Freude geben auch die großen Flächen, auf denen dank der Pflanzarbeiten in den Vorjahren bereits der junge Wald zu erkennen ist: „Der große Fortschritt, den wir auch dank der tollen Unterstützung unserer Partner erreicht haben, ist nicht mehr zu übersehen“, so Dr. Merker weiter. In vielen Fällen gilt dies im Wortsinn: Vor allem Bergahorne oder Douglasien, die die Landesforsten direkt im Anschluss an den Orkan Friederike 2018 auf von diesem Sturm zerstörten Waldflächen gepflanzt hatten, sind heute bereits mehr als stubenhoch. Mit jedem weiteren Jahr sinkt das Risiko, dass sie doch noch von Gräsern oder Brombeeren überwuchert werden. „Und auch ihre Wurzeln greifen jetzt schon tiefer, sodass ihnen die Trockenheit, die wir in diesem Frühjahr erleben, nicht mehr viel anhaben kann“, ergänzt der Landesforsten-Präsident. 

Die zuletzt gepflanzten Setzlinge indessen sind dringend auf Regen angewiesen. Anders als in Baumschulen, in der Landwirtschaft oder in Gärtnereien besteht im Wald nicht die Möglichkeit, die Setzlinge zu bewässern. „Das wäre deutlich zu aufwendig. Außerdem müssen die Bäume auch später mit dem auskommen, was ihnen die Natur bietet“, erklärt Merker. Die Landesforsten setzen daher auf angepasste Pflanzverfahren und optimierte Pflanzzeitpunkte. So können beispielsweise bereits bei passender Witterung im Spätsommer und frühen Herbst gepflanzte Setzlinge noch im selben Jahr Wurzeln schlagen, sodass sie weniger anfällig für die Frühjahrstrockenheit sind. 


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Über sechs Millionen Setzlinge wurden zur Aufforstung der Harzer Wälder bereits gepflanzt. Foto: Niedersächsische Landesforsten / NLF